Zum Beginn des Sommersemesters wurde Dr. Hannes Delto auf die Professur Sportkommunikation im Studiengang Management der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) berufen. Die Berufungsurkunde übergaben ESAB-Geschäftsführerin Cornelia Christiansen und FHSMP-Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Becker.
Nach seinem Studium der Sportwissenschaft, Journalistik und Erziehungswissenschaft an der Universität Leipzig (Magister Artium in 2012) promovierte Prof. Dr. Delto im Jahr 2020 an der Universität Bielefeld zu Vorurteilen und Stereotypen im Vereinssport. Er war viele Jahre als freier Redakteur für unterschiedliche Medien, in verschiedenen Formaten sowie in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Sozialpsychologie an der Universität Osnabrück im FoDiRa-Forschungsverbund „Diskriminierung und Rassismus“ der DeZIM-Forschungsgemeinschaft sowie in den sozialwissenschaftlichen und sportpädagogischen Arbeitsbereichen an den Universitäten Göttingen, Gießen und Leipzig (dort u.a. Studienleiter im BMI-Projekt zu marginalisierten Gruppen im Sport).
Seit 2017 ist Hannes Delto kooptierter Wissenschaftler am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld und seit 2023 Mitglied am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien an der Universität Osnabrück.
Interview
Professor Delto, Sie haben zum Sommersemester Ihre Professur angetreten. Welchen Eindruck haben Sie bis jetzt von der Hochschule gewonnen?
Bisher habe ich einen durchweg positiven Eindruck von der Hochschule und vom Kollegium gewinnen können. Im Team nehme ich ein sehr kollegiales und wertschätzendes Klima wahr. Die Studierenden sind sehr interessiert und durch ihr duales Studium stark praxisorientiert. Nach meinen Erfahrungen an Universitäten bin ich vom Modell der Dualität an der Hochschule ziemlich überzeugt. Es bietet mit seinen Spezialisierungen eine anschlussfähigere Berufsfeldorientierung und höhere Praxisphasen als an Universitäten. Das setzt besondere Anforderung an Organisation und Durchführung der Lehre voraus, um die gewünschte Kombination aus Theorie und Praxis zu realisieren.
Was erwartet unsere Studierenden in Ihren ersten Vorlesungen und welche Schwerpunkte setzen Sie bei Forschung und Lehre?
Die Studierenden erhalten grundlegende und vertiefende Einblicke in Kommunikation und Medien im Sport, die mal mehr mit Praxis und mal mehr mit Forschung verzahnt sein werden. Eine spannende Mischung. Vor allen mit der Kommunikationswissenschaft als Querschnittsdisziplin werden wir digitale Entwicklungen, mediale Trends im Sport und Herausforderungen für den Sport aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven kontextualisieren können. Meine aktuellen Schwerpunkte in der Forschung sind neben Wahrnehmung und mediale Repräsentation marginalisierter Gruppen im Sport auch Wirkungen sozialer Medien auf bestimmte Gruppen im Sport und die damit verbundenen Herausforderungen für das Sportsystem im Umgang mit dem Phänomen Hate Speech.
Als Professor für Sportkommunikation spielt das Thema Sport eine wichtige Rolle im beruflichen Kontext. Was bedeutet der Sport für Sie persönlich?
Ich komme aus einer eher leistungssportorientierten Familie. Daher ist Sport ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Biografie, aber mit wechselnden Motiven. Spielten vor 10 bis 15 Jahren vor allem Leistung und Wettkampf eine Rolle ist Sport für mich seit ein paar Jahren besonders wertvoll, ihn überhaupt in meinen familiären und beruflichen Alltag integriert zu bekommen. Das gelingt in meiner jetzigen Lebensphase besser auf der Ebene des Individualsports, wie Laufen, Radfahren und Schwimmen.