02.12.2019 18:12

SZ über Sportentwicklung in Freising: Auf einem guten Weg

Es ist wichtig, die Vereine zu unterstützen, denn der Nachwuchs lernt dort oft fürs Leben


Ob Schwimm-, Eis- oder Mehrzweckhalle: Sportartübergreifend sind fehlende Trainingsmöglichkeiten das größte Probleme im Vereinswesen. Viele Hallen sind mehr als ausgelastet. Dies führt teilweise zu miserablen Hallenzeiten, zu denen ehrenamtliche Trainer noch in der Arbeit sind und Kinder im Nachmittagsunterricht sitzen. Trainermangel und Aufnahmestopps für neue Mitglieder sind die Konsequenz. Auch die Hallengröße ist ein limitierender Faktor für das Wachstum von Vereinen und kann zu Wartelisten führen. Zudem erfüllen veraltete Hallen teilweise die Anforderungen nicht, um dort Wettkämpfe auszutragen. Die betroffenen Vereine müssen also für die Wettkämpfe in andere Hallen ausweichen.

Dieses Manko hat die Stadt Freising erkannt, in Kooperation mit dem Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management in Potsdam hat sie einen Sportentwicklungsplan erarbeitet. Mit ihrem Engagement ist die Stadt Freising auf einem guten Weg, den Platzproblemen der Vereine entgegenzuwirken. Dies ist der richtige Weg, denn Freising ist eine Stadt, die weiter wachsen wird. Ziel sollte es deshalb weiterhin sein, den Vereinen ausreichend Platz zu bieten, damit diese vor allem im Jugendbereich weitere Mitglieder aufnehmen können und in der Lage sind, flexible Trainingszeiten anzubieten.

Für die Kinder und Jugendlichen sollte ein Verein nicht nur ein Platz sein, an dem sie gut aufgehoben sind. Auch der sportliche Erfolg sollte nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr ist es wichtig, durch den Sport die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und gesellschaftliche Werte zu vermitteln. Die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten beziehungsweise Stärken und Schwächen kennenlernen und ein Körpergefühl zu entwickeln, ist eine grundlegende Eigenschaft, die außerhalb des Sports ebenfalls enorm wichtig ist. Auch die Auseinandersetzung mit anderen Kindern und Jugendlichen, die Aufgabe, zusammen ein Ziel zu erreichen, sich zu integrieren, seinen Platz in einer Gruppe zu finden sowie Verantwortung für sich und seine Mitmenschen zu übernehmen, ist auf alle Lebenssituationen übertragbar.

Zusätzlich ist es gerade in einer Zeit, in der sich Kinder und Jugendliche immer weniger bewegen, wichtig, dafür zu sorgen, ein breites Angebot zu schaffen, um jedem die Möglichkeit zu bieten, den passenden Sport zu finden und ausüben zu können. All das sind wichtige Bausteine, die in unserer Gesellschaft nicht verloren gehen sollten und für die es sich lohnt, den Vereinssport zu unterstützen und zu fördern.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 22:19 Uhr, von Tobias Meindl, abgerufen am 27. November 2019, www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/kommentar-auf-einem-guten-weg-1.4700623