05.04.2019 13:51

Student Dominik Nehls im Interview mit Werder life


„Werder fehlt eine weitere Sporthalle – oder gar Eventhalle“

Das Interview mit Dominik Nehls, HV Grün-Weiß Werder, führte Stefan Demuth.

Dominik, du bist seit fünf Jahren in Werder in der Oberligamannschaft als Spieler aktiv. Seit dem 1. Oktober 2017 studierst du an der Europäischen Sportakademie Brandenburg (H.) Sportwissenschaften. Du bist auch seit fünf Jahren Trainer einer Nachwuchsmannschaft und seit 2018 bist du zusätzlich noch als Geschäftsstellenleiter und Jugendkoordinator im HV Grün-Weiß Werder tätig. Was reizt dich an diesen vielen Aufgaben?
„Ich bin mittlerweile mit meinen 24 Jahren schon der Dienstälteste in der 1. Männermannschaft. An der ESAB in Potsdam studiere ich dual seit 2017 Sportwissenschaften mit der Spezialisierung Leistungs- und Wettkampfsport. Durch mein duales Studium, Praxis im Verein und Lerntätigkeit an der Uni, sind die Aufgaben als Geschäftsstellenleiter und als Jugendkoordinator genau das Richtige für mich. Mit dem Spagat zwischen Organisation und Sport kann ich die Lehrinhalte der Uni sehr gut anwenden. Mir macht es Spaß Dinge, egal welcher Art, zu organisieren und zu planen. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in unserem Verein bedeutet mir sehr viel und reizt mich sehr. Im letzten Jahr habe ich ein Jugendkonzept geschrieben, welches ich mit unseren Trainern zurzeit umsetze.“

Die Nachwuchsarbeit ist für jeden Verein existentiell wichtig. Wie ist es beim HV Grün-Weiß Werder damit bestellt? Gibt es Erfolge zu feiern?

„Beim HV Grün-Weiß Werder wird mit sechs Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb teilgenommen. In vier Schulen betreuen wir Arbeitsgemeinschaften und bringen den Kindern den Handballsport näher. Mir als Übungsleiter ist es wichtig, meine Erfahrung den Kindern und Jugendlichen weiterzugeben und vor allem ihre Persönlichkeit zu stärken und zu entwickeln. Der Spaß am Handball liegt dabei natürlich immer im Fokus. Durch meine Laufbahn bei den Füchsen Berlin kann ich viel beim HV Grün-Weiß Werder einbringen, z. B. was das Thema Disziplin angeht. In den letzten Jahren hat sich die Arbeit in der Nachwuchsabteilung unseres Vereins qualitativ verbessert. Unsere Nachwuchsteams sind jetzt in den Meisterschaftsspielen erfolgreicher. Unsere E-Jugendmannschaft (8-10 Jahre) ist in dieser Saison dabei, einen Platz in den Top 4 zu erreichen, aktuell liegen sie auf dem 3. Platz. Die D-Jugendmannschaft (10-12 Jahre) strebt den Vizemeistertitel an, welcher zugleich die Teilnahme an der Landesmeisterschaft bedeutet. In der Vereinsgeschichte hat eine D-Jugend aus Werder noch nie den 2. Platz hinter dem 1. VfL Potsdam belegen können.“

Mit Finley Seidel wird im Schuljahr 2019/2020 ein Werderaner auf die Sportschule nach Potsdam wechseln. Nach Nils Herzmann ist es in den letzten Jahren der zweite Nachwuchshandballer von Grün-Weiß, der den Sprung auf die Eliteschule schafft. Welche Hemmnisse gibt es bei der Entwicklung des Nachwuchsbereiches?

„Ich würde sagen Hemmnisse gibt es kaum welche. Es liegt eher daran genügend qualifizierte Trainer zu finden. Im letzten Jahr haben wir einen enormen Ansturm von Kindern gehabt. Ich habe das Gefühl, dass der Handballsport wieder zu einer der attraktivsten Sportarten gehört. Wir benötigen deshalb unbedingt mehr Hallenzeiten für unsere Mannschaften.“

Wenn du Wünsche für die weitere Entwicklung des Handballsports in Werder frei hättest, wie würden sie lauten?

„Ich finde Werder fehlt noch eine Eventhalle, in der man Handballspiele oder auch andere Veranstaltungen durchführen kann. Mein Wunsch wäre es, dass Werder eine weitere Sporthalle bekommt. Das wäre auch eine Lösung für das Problem mit den Hallenzeiten. Und zweitens, in unserem Verein haben wir leider mehr Handballer als Handballerinnen. Um dies auszugleichen, wünsche ich mir, dass mehr Mädchen den Weg zum Handballsport finden.“

 

Foto: Stefan Demuth (Handballprofi Dominik Nehls trainiert Werders Handballjugend)

Quelle: WERDER Life - die Heimatzeitung