09.04.2024 15:12

Quelle: INSPO

INSPO startet Sportentwicklungsplanung in Gladbeck

Stadtverwaltung befragt 6000 Bürgerinnen und Bürger: Auch die Gladbecker Sportvereine, Schulen und Kitas werden bei der Sportverhaltensanalyse mit ins Boot geholt. FHSMP begleitet die Studie wissenschaftlich.


Post von der Stadtverwaltung Gladbeck erhalten in diesen Tagen 6000 zufällig ausgewählte Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder. Auf diesem Weg erhalten sie Zugang zu einem Online-Fragebogen, in dem es um ihr Sport- und Bewegungsverhalten geht. Parallel dazu bekommen alle Sportvereine der Stadt, Schulen und Kitas eine E-Mail mit Fragebögen zu Beständen und Bedarfen und zu Herausforderungen im Zusammenhang ihrer sportlichen Entwicklung. Mit diesen Befragungen fällt der Startschuss zu einer umfassenden Studie zum Sport- und Bewegungsverhalten der Gladbecker Bevölkerung. Wissenschaftlich begleitet wird sie vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam.

Diese Fragen stehen zunächst einmal im Mittelpunkt des Interesses: In welche Richtung entwickelt sich der Sport in Gladbeck? Wo sehen die an Sport, Bewegung und Gesundheit interessierten Gladbeckerinnen und Gladbecker Verbesserungspotenziale? Welche Handlungsbedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten haben die Klubs, Schulen und Kitas?

Schon einmal, nämlich vor mittlerweile 13 Jahren, hatte die Stadt Gladbeck eine derartige Studie in Auftrag gegeben. Seinerzeit hatte diese federführend Prof. Horst Hübner von der Forschungsstelle Kommunale Sportentwicklungsplanung der Bergischen Uni Wuppertal betreut. Auf der Grundlage dieser Sportverhaltensanalyse wurden die Fußballplätze am Kortenkamp in Brauck und Dahlmannsweg auf dem Rosenhügel geschlossen, später wurde auch noch die Anlage am Krusenkamp in Ost dicht gemacht. Andererseits entstand in der damaligen Zeit aber auch der Kunstrasenplatz an der Konrad-Adenauer-Allee. In der Zwischenzeit ist an der Roßheidestraße ein dritter Kunstrasenplatz entstanden – und der vierte wird gerade an der Dorstener Straße in Zweckel gebaut. Aber: Nach dem Rückzug von FSM Gladbeck wird die Anlage am Hartmannshof in Brauck momentan von keinem Fußballverein mehr genutzt. Auch deshalb stellt sich die Frage: Droht dem einen oder anderen Platz das Aus?

„Wir können den Ergebnissen der Studie nicht vorgreifen“, antwortet Tim Tersluisen, Sportentwicklungsplaner der Stadtverwaltung. Mit Blick auf die neue Sportverhaltensanalyse betont Bürgermeisterin Bettina Weist (SPD), die ja kurz nach ihrem Amtsantritt den Sport zur Chefinnensache erklärt hat: „Erfahrungsgemäß bedeutet eine Sportentwicklungsplanung von Anbeginn die Beteiligung vieler Akteure: Die sporttreibenden Institutionen, die Bürgerinnen und Bürger, die nicht im Verein organisiert sind, und natürlich auch die anderen Fachressorts der Verwaltungen sowie die politischen Gremien. Nur wenn deren Belange und Bedarfe ermittelt und berücksichtigt werden, lässt sich die sportpolitische Ausrichtung unserer Stadt positiv beeinflussen.“

Quelle: WAZ vom Freitag, 05. April 2024