09.01.2018 11:40

Studierende treffen im Modul "Inklusion im Sportverein" auf paralympische Nationalschwimmerin


Potsdam, 08.01.2018

Die gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit Behinderung an Aktivitäten des organisierten Sports ist ein wichtiges Thema für Vereine und Verbände. Im Wahlmodul "Inklusion im Sportverein" beschäftigen sich die Studierenden unter Leitung von Prof. Szymanski mit dieser Herausforderung, denn der uneingeschränkte Zugang von Menschen mit Behinderungen zum Vereinssport kann und soll zur Verbesserung der jeweiligen Lebensqualität beitragen.

Taucht Maike Naomi Schnittger ins Wasser, weiß sie sofort, ob der Start gut oder schlecht war - und das, obwohl sie nur noch ein Prozent Sehkraft besitzt. "Ich mache extrem viel übers Gehör", sagt sie, "ich höre, ob meine Hand richtig eintaucht oder nicht, auch im Wasser." Dann orientiert sie sich mit der Schulter an einer Leine, die sie zum gegenüberliegenden Beckenrand führt. Die größte Herausforderung ist die Wende, denn den richtigen Zeitpunkt muss sie fühlen. Schnittger lebt und trainiert in Potsdam. Sie studiert nebenbei Psychologie und ist eine Schwimmerin der deutschen paralympischen Nationalmannschaft. Die frisch gebackende Doppelweltmeisterin über 50m und 100m Freistil wird von Bundestrainer Jörg Hoffmann gecoacht - genauso wie unser Studierender Christian Diener.

Im Rahmen des Wahlmoduls hatten nun FHSMP-Studenten die spannende Gelegenheit, bei Schnittgers Schwimmtraining zu hospitieren und mit speziell präperierten Schwimmbrillen die Besonderheiten des inklusiven Trainings zu erleben - eine bleibende Erfahrung, resümiert auch Szymanski: „Ich hätte nicht gedacht, dass es für die Orientierung im Wasser so einen riesengroßen Unterschied macht, ob ich eine vollverdunkelte Brille trage oder ob noch geringfügig Licht einfällt. Insgesamt haben wir alle nach dieser Erfahrung noch einmal wesentlich mehr Respekt vor der Riesenleistung von Maike!"